Waren es früher vermehrt Politiker oder deren Kritiker und andere Personen der Öffentlichkeit, die abgehört und ausgespäht wurden, so häufen sich Lauschangriffe mittlerweile auch im privaten Bereich. Egal ob jemand unglücklich verliebt ist und sich mithilfe von einschlägigen Apps in das Privatleben des ehemaligen Partners einschleust oder ob es darum geht, eine beliebige Person aus dem persönlichen Umfeld auszuhorchen und damit verletzlich zu machen: Privatsphäre ist nicht mehr selbstverständlich und ohne professionelle Cyber Lauschabwehr kann es schwierig werden, sie wieder zu erlangen.
Eine gefährliche Entwicklung
Man braucht kein Profi zu sein, um einen Lauschangriff zu verüben. Jeder Laie kann mittlerweile, was früher einem Techniker vorbehalten war. Weder muss man heimlich in die Wohnung oder das Büro einer Person eindringen, und dort an wohl überlegter Stelle eine Wanze anbringen, noch braucht es technische Kenntnisse, die das Wissen rund um den durchschnittlichen Umgang mit einem Smartphone übersteigen würden. Die App, die es ermöglicht, jemanden abzuhören, kann ganz einfach aus dem Netz heruntergeladen werden. Oft sind es junge Menschen, die zu Tätern werden. Jugendliche, denen es noch nicht einmal bewusst zu sein scheint, dass es schon triftige Gründe dafür geben muss, in die Privatsphäre einer Person einzudringen. Durch die Existenz und den einfachen Zugang zu Programmen, die es beinahe jedem Internetnutzer ermöglichen, andere auszuspionieren, wird vermittelt, dass es nichts Schlechtes, Verbotenes oder Würdeloses sei, andere zu hintergehen.
Wie erkenne ich, dass mein Smartphone abgehört wird?
Hat jemand den Verdacht, dass sein Telefon abgehört wird, dann liegen höchstwahrscheinlich Anzeichen vor, die den Handynutzer stutzig gemacht haben. Sollte sich das Smartphone wiederholt und ohne zutun von außen einfach ein- oder ausschalten und passiert das in Kombination mit der Tatsache, dass sich auch Apps ungefragt selbst starten, dann könnte das durchaus darauf hindeuten, dass das Handy abgehört wird. Auch eine nicht mehr richtig reagierende Handykamera oder ein Akku, der sich plötzlich überdurchschnittlich schnell entlädt, könnte mit einem Lauschangriff in Verbindung stehen. Alle diese Auffälligkeiten können selbstverständlich auch andere Ursachen haben. Aber sollten mehrere der oben genannten Störfaktoren gleichzeitig auftreten und es im privaten oder beruflichen Umfeld Situationen, die einen Verdacht aufkommen lassen, geben oder gegeben haben, dann sollte man der Sache auf den Grund gehen.
Was gilt es zu tun, wenn der Verdacht auf einen Lauschangriff besteht?
Im Moment, in dem der Gedanke aufkommt, dass man eventuell abgehört werden könnte, möchte man schnell handeln und die Wahrheit ans Tageslicht bringen. Das Erste, was man zeitnah und in Unabhängigkeit von anderen machen kann, ist die Überprüfung des Smartphones mithilfe von MMI-Codes. Diese Codes, die online frei zugänglich sind, machen es möglich, zu sehen, ob die eigenen Telefongespräche auch an andere Handynutzer übertragen werden.
Falls MMI-Codes und die Überprüfung auf unbekannte Geräteadministratoren nicht helfen konnten, dann empfiehlt es sich, professionelle Unterstützung zu holen. Es findet sich fachkundiges Personal im Bereich Cyber Lauschabwehr, mithilfe dessen man schnell und sicher weiß, was gespielt wird.
Sich vor Überwachung schützen
Wer ein Smartphone nutzt, der sollte sich auch im Klaren darüber sein, welche Gefahren dessen Nutzung birgt. Abgehört worden zu sein, ist kein schönes Gefühl und kann, abhängig von der Tragweite des Lauschangriffs, sogar existenzbedrohlich sein. Über das Abhören privater und beruflicher Gespräche hinaus gilt es sich auch vor anderen Hacks zu schützen. Mittlerweile passieren Raub, Diebstahl und Manipulation schließlich im großen Stile online und es gibt ein paar grundsätzliche Regeln, die es einzuhalten gilt, wenn man sich schützen möchte. So ist es zum Beispiel wichtig – für den Fall eines Verlustes – auf seinem Smartphone die Tastensperre zu aktivieren. Zudem ist es ratsam, die Bluetooth-Funktion nur dann einzuschalten, wenn man sie tatsächlich braucht. Denn nichts ist einfacher für einen Hacker, als sich über Bluetooth mit dem gewünschten Gerät zu verbinden, so dieses im Bluetooth-Modus ist.